Das Ende des Homeoffice: Ein strategischer Fehler für Schweizer Unternehmen 

In der Schweiz, wo Talente rar sind, müssen sich Unternehmen heute mehr denn je anstrengen, um sich zu differenzieren und Fachkräfte anzuziehen. Eine starke Arbeitgebermarke ist dabei entscheidend. 

Doch was wollen Talente heute? Seit der Covid-19-Pandemie steht eines ganz oben auf ihrer Wunschliste: Flexibilität. Wenn Talente die Wahl haben zwischen einem Unternehmen, das Homeoffice ermöglicht, und einem, das vollständige Büropräsenz verlangt. Für welches entscheiden sie sich wohl? 

Trotzdem entscheiden sich viele Unternehmen für eine Rückkehr ins Büro. Warum? Ist das klug? Oft steckt dahinter die Sorge um die Produktivität oder einfach der Drang, die Mitarbeitenden stärker zu kontrollieren. 
Für viele Arbeitnehmende wirkt diese Entscheidung wie eine Strafe und vermittelt das Gefühl, dass ihnen nicht zugetraut wird, ihre Arbeit eigenständig zu erledigen. Das wirkt demotivierend und kontraproduktiv. 
Warum aber bevorzugen viele Mitarbeitende Homeoffice so sehr? 
Weil sie nicht mehr im Stau stehen müssen (und so mehr Zeit für sich haben), Geld sparen (Benzin, ÖV sind teuer in der Schweiz), körperlich fitter bleiben, weniger Stress haben, motivierter in den Tag starten, weniger Lärm aus dem Grossraumbüro ertragen müssen und weniger überflüssige Meetings. Viele arbeiten heute sogar schneller und besser! Und für Eltern war Homeoffice ein Segen: kein Hetzen, um die Kinder abzuholen oder das Abendessen rechtzeitig auf den Tisch zu bringen. Unsere Leben wurden ausgeglichener – auf allen Ebenen. 

Warum ist diese Entscheidung so fatal für Unternehmen? Hier sind vier Gründe: 

  1. Mitarbeitermotivation:  Jetzt, wo alle erlebt haben, wie viel Freiheit Homeoffice bietet, ist die Rückkehr ins Büro ein Rückschritt. Höhere Kosten (Mittagessen, Fahrtkosten, Parkplatz), weniger Zeit für Sport oder Netflix, weniger Flexibilität für die Familie und das alles bei gleichbleibendem Gehalt. Das Ergebnis? Sinkende Motivation und Produktivität. 
  1. Vertrauen und Werte: Wenn Mitarbeitende das Gefühl haben, dass die Geschäftsleitung „Gott spielt“ (ihr dürft nur flexibel sein, wenn wir das erlauben), verlieren sie den Glauben an die Werte des Unternehmens. Schlimmer noch, wenn als Begründung fadenscheinige Argumente wie „Isolation“ oder „bessere Unterstützung für neue Mitarbeitende“ herangezogen werden. Ihre Mitarbeitenden wissen, dass sich diese Probleme anders lösen lassen. Und wenn Sie behaupten, es gehe um bessere Kommunikation oder Produktivität. Haben Sie Beweise? 
  1. Arbeitgebermarke: Je mehr Vorteile Sie Ihren Mitarbeitenden bieten, desto attraktiver sind Sie. Flexibilität und Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben werden immer wichtiger. Wer das bietet, hebt sich ab. 
  1. Ökobilanz und Umweltbewusstsein:  Wenn Mitarbeitende täglich ins Büro pendeln müssen, schadet das nicht nur dem Klima, sondern auch dem Image Ihres Unternehmens. 

Fazit 
Ein erzwungener Bürozwang ist nicht nur ein Relikt aus der Vergangenheit. Er ist eine strategische Fehlentscheidung. Unternehmen müssen verstehen, dass Flexibilität heute ein Muss ist, kein Luxus. Wer das ignoriert, verliert nicht nur wertvolle Talente, sondern schwächt auch die Motivation derer, die bleiben. Unternehmen müssen jetzt umdenken und ein modernes Arbeitsumfeld schaffen, das auf Vertrauen, Eigenverantwortung und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden setzt. 
Es ist Zeit für ein Umdenken, für die Menschen, für die Wettbewerbsfähigkeit und für die Zukunft Ihrer Organisation. et the needs of employees, but also to ensure the competitiveness and sustainability of our businesses.

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